Was bedeutet Muttertät?

Der Begriff Matrescence wurden 1975 im wissenschaftlichen Kontext erstmals von Dana Raphael formuliert. Sie beschreibt Matrescence als eine Lebensphase, in der Frauen zu Müttern werden. Demnach handelt es sich um einen Übergang zwischen verschiedenen Lebensstadien. Rafael nach wird eine Frau nicht allein mit der Geburt eines Babys automatisch zu einer Mutter. Der Übergang braucht stattdessen viel Zeit. Die Veränderungen, die mit diesem Übergang einhergehen, sieht sie in vielen Bereichen. Sie nennt den Wandel des Körpers der Frau, den veränderten sozialen Status innerhalb von Gruppen, den emotionalen Bereich wie der Identität und die täglichen Aktivitäten der Frau. Außerdem beschreibt sie in der Phase eine Serie an Interaktionen und Veränderungszusammenhängen mit Personen innerhalb der Community: alle Beziehungen um die Mutter herum verändern sich.

Etwa dreißig Jahre später wurde das Thema Matrescence allen voran von den beiden Psychologinnen Aurélie Athan und Alexandra Sacks wieder aufgenommen und mit neuem Leben gefüllt. Im deutschsprachigen Kontext haben die Doulas Natalia Lamotte und Sarah Galan das Konzept aufgenommen. Im Englischen ist der Begriff Matrescence von Adolescence abgeleitet, was mit Adoleszenz, Jugend oder Pubertät übersetzt werden kann. Im deutschsprachigen Kontext wurden aus Matrescence kurzerhand Muttertät wie Pubertät.

Muttertät beschreibt also eine Phase der Veränderung im Prozess des Mamawerdens. Die Veränderungen sehen bei jeder Frau anders aus und werden sehr individuell wahrgenommen. In unserem Buch erzählen wir von den Veränderungen während der Muttertät auf den fünf verschiedenen Ebenen: Auf der körperlichen und psychologischen Ebene, auf der Beziehungsebene sowie auf der beruflichen und spirituellen Eben. Wir geben Einblick in unsere persönlichen Erfahrungen sowie die unserer Interviewpartner:innen und werfen einen Blick in aktuelle Erkenntnisse der Wissenschaft.

 

 

Quellen:

Athan, A. (o. J.). What is Matrescence? https://www.matrescence.com [zuletzt abgerufen: 29.06.2022].

Athan, A. & Reel, H. L. (2015): Maternal psychology: Reflections on the 20th anniversary of Deconstructing Developmental Psychology. Feminism & Psychology (1), S. 311–325. https://journals.sagepub.com/doi/abs/10.1177/0959353514562804 [zuletzt abgerufen: 29.06.2022].

Lamotte, N. & Galan, S. (2021). Muttertät: Die Wandlung von der Frau zur Mutter - wie die Pubertät? StadtLandMama. https://www.stadtlandmama.de/content/muttertaet-die-umwandlung-von-der-frau-zur-mutter-wie-die-pubertaet [zuletzt abgerufen: 29.06.2022].

Raphael, D. (1975). Matrescence, Becoming a Mother, A "New/Old" Rite de Passage. In: Being Female. Reproduction, Power, and Change. De Gruyter Mouton, S. 65–71.

Sacks, A. (2018). A new way to think about the transition to motherhood. TED Talk. https://www.ted.com/talks/alexandra_sacks_a_new_way_to_think_about_the_transition_to_motherhood [zuletzt abgerufen: 29.06.2022].

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